Gartengestaltungen
Gartengestaltung - mehr als nur ein Traum!?
Gartenkunst gab es bereits in den ägyptischen, den altamerikanischen Hochkulturen sowie im alten China und Japan.
Als eines der 7 Weltwunder der Antike galten die Hängenden Gärten der Semiramis in Babylon (Zweistromland, im heutigen Irak gelegen).
Alten Grabungen zu Urteil hat man folgende Vorstellung entwickelt, wie es damals ausgesehen haben könnte:
Man vermutet die Anlegung der Hängenden Gärten auf einem Quadrat mit einer Seitenlänge von
100 m, wobei die Terrassen eine Höhe von 25-30m erreicht haben können. Die dicken Mauern und Pfeiler des Aufbaugerüstes waren wohl überwiegend aus Brandziegeln hergestellt, und unter den einzelnen Stufenabsätzen sollen sich angeblich eine Arte unterirdische Gänge befunden haben. Die Etagenböden bestanden aus drei Lagen: Eine Lage aus Rohr mit viel Asphalt, darunter eine doppelte Lage aus gebrannten Ziegeln, die in Gipsmörtel eingebettet waren, und ganz unten dicke Platten aus Blei; somit konnte ein Durchdringen der Feuchtigkeit verhindert werden.
Die Menschen haben die entstandenen Flächen u.a. für die Bepflanzung mit verschiedenen Baumsorten genutzt.
Die Persischen Gärten (auch "Paradies des Orients" genannt), dienten damals als Zufluchtsort vor Hitze und Trockenheit.Ihre Grundform kann bis ins 6.Jahrhundert vor Christus zurückverfolgt werden und hatte großen Einfluß auf die Entwicklung sämtlicher Gartenstile der Welt. Die Anlage persischer Gärten bestand in einem Achsenkreuz, die vier Himmelsrichtungen symbolisierend, mit einem Wasserbecken in der Mitte sowie Schatten spendendem Baumbestand; Diese Horte des Wassers galten damals als "Gnade Gottes".
In Mitteleuropa gab es im Mittelalter neben Nutzgärten bei Burgen und Klöstern auch kleine Ziergärten. Die Gartenkunst der Renissance (= kulturelle Wiedergeburd der Antike)griff antike Traditionen auf. Der Garten, als Kunstwerk begriffen, wird ausgestattet mit Wasserspielen, Terrassen- und Treppenanlagen, beschnittenen Hecken und gestutzten Bäumen sowie Skulpturen.
Der Französische Garten (= Barkorckgarten / -park) wurde im Zeitalter des Barock (Stilepoche von 1575 - 1770)in Frankreich angelegt; daher auch der Begriff "Französische Gärten". Als Meilenstein der barocken Gartenkunst sind Bilder des Schlossparks von Vaux-le-Vicomte zu empfehlen.
Wichtige Elemente eines Barockgartens sind u.a. Rabatten, Bildwerke und Steinvasen, Bassins mit Wasserspielen, Irrgarten,...Die Natur wird in einem streng symmetrischen Achsensystem einer architektonischen Gestaltung unterworfen. Die Themen der Skulpturen folgen demselben Schema, in dem das Schloss ausgeschmückt ist. Beliebte Ausstellungsfirguren an z. B. Brunnen waren die griechischen und römischen Mythologien (und sind es heute noch). Da der Barockpark vor allem der Verherrlichung seines Besitzers diente, sind auch Analogien auf dessen Taten zu finden. Ein Beispiel sind die Wasserbassins vor dem Schloss von Versailles, diese sind mit Statuen geschmückt, die Frankreichs größte Flüsse darstellen und somit symbolisch von der Größe des Landes künden. Auch war es so, dass die Fürsten mit Hilfe der gebändigten Natur und der dargestellten Pracht auf sehr eindruckvolle Weise ihre Macht und ihren Wohlstand auszudrücken versuchten.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der bedeutenste französische Landschafts- und Gartengestalter, André Le Nôtre (1613 - 1700), der mit seinen Gartengestaltungen einen maßgeblichen Einfluss auf die Gartenkunst in Europa ausübte.
Um 1730 entstand der englische Garten mit geschwungenen Wegen, weiten Rasenflächen und natürlichen Baumgruppen. Was meinen Sie, was veranlasste die Engländer, den klassischen Garten der Franzosen, den sie zunächst ziemlich enthusiastisch übernahmen, aufzugeben und recht grossflächtig wieder zu zerstören?
Anders als in den französischen Barockgärten befinden sich im klassisch-englischen Garten kaum Blühpflanzen. Das liegt daran, dass sich das Prinzip der "natürlichen" Landschaft wieder durchsetzen sollte. Exakt angelegte Beete und beschnittene Hecken wurden eliminiert, um der Natur die Change zu geben, ihre natürliche Schönheit ganz alleine
zum Ausdruck bringen zu können.
Japanische Gärten haben sich über viele Jahrhunderte entwickelt, denn sie wurden ständig von religiösen und philosophischen Ideen (Shintoismus, Hinduismus und Taoismus bis hin zum Buddhismus)verfeinert und beeinflusst. Das Grundprinzip, welches sich hinter den japanischen Gärten verbirgt, ist die Suche nach Harmonie. Ein ganz wichtiges Element dabei ist der Gedanke, dass die Atmosphäre des Ortes erhalten bleibt und die Schönheit des Natursteins voll zum Ausdruck kommt.
Besondere Merkmale des Japanischen Gartens:
- Die Darstellung eines Berges ist wichtig und bezeichnet den "Kosmischen Berg" als
Mittelpunkt des Universums
- Ziel ist es nicht, die Natur zu unterwerfen, sondern eine Partnerschaft mit ihr
aufzubauen
- Verteilung von Vorrichtungen zur Vertreibung böser Geister (die Legende sagt, dass der
Teufel auf geraden Linien wandert und daher verlaufen die Wege hier eher gewunden und
verlungen.
- Jedes Element wird durch ein anderes ausgeglichen. Hohe Pflanzen wachsen neben buschigen.
Scharfe Winkel werden durch sanfte Kurven ausgeglichen,...
- Es wird kin Wert auf Blütenpflanzen gelegt; bevorzugt werden Immergrüne Pflanzen
- Kiesflächen werden geharkt (ganz häufig werden in diese Kiesflächen Trittsteine in
geeignetem Abstand verlegt. Der Besucher wird durch den recht großen Abstand der
Trittsteine gezwungen, langsam zu gehen und soll so seine täglichen Sorgen hinter sich
lassen).
- Die oben genannten Immergrünen Pflanzen finden Sie in einem Japanischen Garten
ausschließlich im Formschnitt dargestellt. Des Weiteren erfolgt die Gartenabtrennung
mit dem Umland meist mit Bambuselementen.
Zu den Modernen Gartenanlagen ist zu sagen, dass viele moderne Gebäude nur einfache, rechteckige Formen besitzen, die sich wiederholen. Die Gebäude sind nur minimal verziert. Es kommt auf die Form der gesamtstruktur an - die Abstände und Proportionen von fenstern und Türen und die Beziehung der verschiedenen Ebenen zueinander. Für solche Bauten muss man sich einfache, elegante und natürlich stilvolle Gärten konzipieren, die die geometrischen Linien des Hauses ergänzen. Durch eine passende Bepflanzung erhält das Gesamtbild dann eine weichere Note und bringt alles in einen harmonischen Einklag mit dem Gebäude.